Denken und Sport haben mehr gemeinsam als es auf den ersten Blick scheint. Wir üben, experimentieren mit Gedanken, scheitern, finden neue Wege, Perspektiven und Methoden. Dieser Gesprächspodcast ist quasi eine Art geistige Sparringeinheit. Wir bewegen unsere Gedanken miteinander, testen aus, gelangen - im besten Fall - zu neuen Erkenntnissen und sind danach bestenfalls angenehm erschöpft.

Die Philosophin Rita Molzberger und die Journalistin Nora Hespers sprechen in diesem Podcast über die Welt, in der wir leben. Alltäglich, nah, bodenständig - und meist mit einer Prise Humor. Wir üben darin gemeinsam, wie gutes Leben gelingen kann - miteinander und für möglichst viele Menschen.

Das ist ja Sünde, Gnädige!

Shownotes

"Randbemerkungen sind bei Nora immer gefährlich", sagt Rita zu Beginn dieser Podcastfolge. Und ja, da könnte sie Recht haben. Denn dass wir mit der Pastorin Gesche Schaar über Sünde und Gnade sprechen, haben wir einer Randbemerkung zu verdanken. Denn eigentlich wollte Gesche Schaar vor allem nach einem Hörerinnen-Treffen fragen. Ganz am Rande hat sie dabei angemerkt, dass ihr unser katholisches Verständnis von Sünde mal aufgefallen ist. Und - zack - sitzt sie bei uns im Podcast-Wohnzimmer. Und wir sprechen darüber, was wir eigentlich heute noch als Sünde bezeichnen, wie schwierig es ist ein Gefühl wie Schuld auszuhalten, und dass auch das Geschenk der Gnade gar nicht so leicht zu akzeptieren ist. Dabei ist das hier ausdrücklich eine sehr ökumenische Podcastepisode, die auch für alle geeignet ist, die es mit Religion nicht so haben. Wie Nora zum Beispiel.

Ritas Literaturliste

Für die Unterstützung in der Vorbereitung des Gesprächs danke ich ganz herzlich Agnes Molzberger und Dr. Aaron Langenfeld!

*Der fröhliche Sünder

In Lublin lebte ein großer Sünder. Sooft er mit dem Rabbi zu sprechen begehrte, war der ihm zu Willen und unterredete sich mit ihm wie mit einem vertrauten und erprobten Mann. Viele Chassidim ärgerten sich daran, und einer sagte zum andern: »Wie kann es sein, daß der Rabbi, der jedem zum erstenmal Erblickten sein Leben bis zu diesem Tag, ja die Herkunft seiner Seele von der Stirn abliest, nicht sehen sollte, daß dieser ein Sünder ist? Und wenn er es sieht, wie kann es sein, daß er ihn des Verkehrs und des Gesprächs würdigt?« Endlich faßten sie sich den Mut, vor den Rabbi zu treten und ihn zu fragen. Er antwortete ihnen: »Wohl weiß ich davon wie ihr. Aber es ist euch ja bekannt, wie sehr ich die Freude liebe und die Schwermut hasse. Und dieser Mann ist ein so großer Sünder – andere bereuen doch im Augenblick, nachdem sie gesündigt haben, grämen sich einen Augenblick lang und kehren dann erst zu ihrer Torheit zurück, er aber kennt keinen Gram und kein verdrießliches Besinnen, sondern wohnt in seiner Freude wie in einem Turm. Und der Glanz seiner Freude überwältigt mein Herz.

Kommentare (2)

Nora vom WDDD-Podcast

Liebe Frau Janssen, das sollte eigentlich die Literatur sein, die im Laufe der Folge vor kam. Was fehlt denn da noch? Wir sind ja im Prinzip komplett ohne Literaturliste gestartet und Rita hatte ein wenig was aus dem Kopf zitiert und auch mitgeschrieben. Ich habe das aber zugegebenermaßen nicht nochmal auf Vollständigkeit überprüft. Suchen Sie denn nach noch etwas Konkretem? Herzlichst Nora vom WDDD-Podcast

Frau Janssen

Die Literaturliste, die könnte bitte noch ergänzt werden um die Literatur, im im Laufe dieser Folge vorkam. Wenn es geht. Im Grunde finde ich es ausufernd, darüber nachzudenken, welche Bücher man zu „Sünde“ lesen könnte. Aber neugierig auf ganz andere Sichtweisen (anders im Sinne von: ich will es nicht richtig machen, ich will es verstehen) bin ich schon.

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