Denken und Sport haben mehr gemeinsam als es auf den ersten Blick scheint. Wir üben, experimentieren mit Gedanken, scheitern, finden neue Wege, Perspektiven und Methoden. Dieser Gesprächspodcast ist quasi eine Art geistige Sparringeinheit. Wir bewegen unsere Gedanken miteinander, testen aus, gelangen - im besten Fall - zu neuen Erkenntnissen und sind danach bestenfalls angenehm erschöpft.

Die Philosophin Rita Molzberger und die Journalistin Nora Hespers sprechen in diesem Podcast über die Welt, in der wir leben. Alltäglich, nah, bodenständig - und meist mit einer Prise Humor. Wir üben darin gemeinsam, wie gutes Leben gelingen kann - miteinander und für möglichst viele Menschen.

Im Bereich der Körpergrenzen

Shownotes

Menschen, die sich sportlich betätigen, haben häufig auch Ziele. Sie wollen sich verbessern, stärker, schneller, schlanker, muskulöser werden. Dafür loten sie die Grenzen ihres Körpers aus - und verschieben sie. Schmerzen gehören irgendwie dazu. Egal ob Muskelkater oder kleine und große Verletzungen. Das sind Grenzerfahrungen, aber eben selbstgewählte. Wir suchen in dieser Folge ein Vokabular für den Grenzbereich des sporttreibenden Körpers - und Geistes natürlich.

Ritas Literaturliste:

  • Anzieu, Didier: "Das Haut-Ich". Berlin 1996
  • Bommes, Michael: Migration und nationaler Wohlfahrtsstaat. Ein differenzierungstheoretischer Einwurf. Wiesbaden 1999
  • Eigmüller, Monika / Vobruba, Georg [Hrsg.]: Grenzsoziologie. Die politische Strukturierung des Raumes. Wiesbaden 2016
  • Foucault, Michel: Wahnsinn und Gesellschaft: Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft. Berlin 1973
  • Magdlener, Elisabeth: Vom Körper-Haben zum Leib-Sein. Am Beispiel des Kontakttanzes. In: Magazin erwachsenenbildung.at 2015. Verfügbar unter https://www.pedocs.de/volltexte/2015/10367/pdf/Erwachsenenbildung242015MagdlenerVomKoerperHaben.pdf (Datum des letzten Abrufs: 01.12.2021)
  • Sauerer, Dominik: Grenzen. In Pädagogische Heterotopien. Von A bis Z. herausgegeben von Daniel Burghardt / Jörg Zirfas. Weinheim 2019

Noras Linkliste:

Das große Tabu wackelt - Sexualisierte Gewalt im Sport. Sport Inside Podcast. WDR 2021.

Kommentare (2)

Nora vom WDDD-Podcast

Liebe Kathrin, ganz herzlichen Dank für deine Nachricht! Das ist wirklich faszinierend, wie manchmal ein einziger Satz so eine Erinnerungskette auslösen kann. Danke, dass du das mit uns teilst. Vielleicht helfen dir auch noch zwei Podcast-Folgen (bzw. eigentlich sind es drei) aus dem "Sport Inside"-Podcast, den ich auch moderieren darf. Da habe ich einmal mit dem Journalist Thomas Purschke über Breitensport in der DDR gesprochen: https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/sport-inside/audio-brettsegeln-und-koerperkulturistik---breitensport-in-der-ddr-100.html Und gerade letzte Woche ist der zweite Teil eines zweiteiligen Gesprächs mit Claus Tuchscherer dort erschienen, das meine Kollegin Kerstin von Kalckreuth geführt hat. Vor allem im ersten Teil geht es auch um Sportschulen und den Druck für die Athletinnen und Athleten und wie das System funktioniert hat: https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/sport-inside/audio-teil--flucht-und-verrat---die-stasi-akte-tuchscherer-100.html Dir vielen Dank fürs Hören und ebenfalls ein gesundes und vor allem schönes Neues Jahr 2022. Nora - und in Vertretung natürlich auch Rita

Kathrin

Hallo, ihr beiden! Zuerst mal viiiielen liiieben Dank für die zahlreichen wirklich anregenden und humorvollen Folgen in eurem Podcast. Noch habe ich es nicht geschafft, alle Folgen zu hören. Aber ich bin ja erst 1,5 Jahre dabei und höre noch einige andere Podcasts. Diesmal möchte ich mich äußern, weil die Unterhaltung im Abschnitt 1:04 bis 1:05 (wirklich nur 1 Minute!) eine Explosion von Gedanken bei mir ausgelöst hat. Die Feststellung, dass Sport eine militärische bzw. soldatische Ausprägung hat, ließ einen Teil meiner Kindheit in mir vorbei ziehen, in der ich mich durch den Sport gequält gefühlt habe. Heute - ich bin inzwischen 60 Jahre - wurde mir klar, dass es genau das war, was den eigentlich (auch in mir) vorhanden Bewegungsdrang getötet hat. So hart muss ich das sagen, weil durch dieses militärische und durch diesen Druck den ich im DDR-Schulsport erlebt habe, in der Tat die Freude an der Bewegung vollkommen verloren gegangen ist. Ich habe mich immer gefragt, was der Auslöser dafür gewesen sein könnte. Und tatsächlich ist mir heute durch eure Bemerkungen bewusst geworden, dass es dieses soldatische und militärische im Sport war, dieses ständige sich vergleichen müssen, dieses ständige zensiert werden ... und dann natürlich der Druck, den ich erlebt habe, wenn ich die Leistung nicht erbringe. Es wäre so schön gewesen, wenn Sport das eigentlich Spielerische gefördert hätte. Aber im Gegenteil: es war tatsächlich das Ausübung von Macht, von der ihr gesprochen habt. Schade - das Leben wäre möglicherweise anders verlaufen, wenn der Spaß an der Bewegung, die wohl in jedem jungen Leben angelegt ist, mehr gefördert worden wäre, statt diese Disziplin, die ihr erwähnt habt, in den Vordergrund zu stellen. Und die dann eine Abwehrhaltung erzeugte. Leider hatte ich keine solche Mama, wie Rita eine ist, die Verständnis dafür gezeigt hätte, wenn man eine solche Behandlung ablehnt. Das hat jetzt zwar im weitesten Sinne nichts mit Grenzen zu tun - aber eigentlich vielleicht doch: weil ich diese Grenzen damals nicht setzen konnte. Irre, was eine Minute Podcast auslösen kann: einen kompletten Nachmittag mit solchen Gedanken zu verbringen ... Ich danke euch vielmals!! Macht weiter so und ich wünsche euch ein gesundes und starkes 2022. Kathrin

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